Buildership

Entrepreneurial Research

  • Builderpraxis: Fokussierung – Der Schlüssel zum Erfolg

Jedes Startup sollte zunächst auf sein Kerngeschäft und somit auf die Kernfunktionalität des angebotenen Produkts oder der Dienstleistung fokussieren. Erfolgreich wird, wer in seinem Kerngeschäft auf innovative und exzellente Art und Weise ein Kundenproblem lösen kann. Nur so kann ein Startup potenzielle Kunden vom eigenen Angebot überzeugen, Geschäft generieren und Umsätze realisieren.

Nachhaltig überzeugte Kunden berichten Freunden und Bekannten vom gekauften Produkt oder der Dienstleistung (im Folgenden beides Leistung genannt). Das zieht neue Kundschaft und Umsatzpotenzial an, die einem Startup das nötige Wachstum bescheren.

Keine Sonderwünsche

Die angebotene Leistung wurde idealerweise mit Kunden der ersten Stunde gemeinsam im Rahmen eines iterativen Prozesses (weiter)entwickelt, in den Kundenfeedback und -wünsche einfließen. So kann die Entwicklung eines Leistungsangebots vermieden werden, das am Kundenbedürfnis und damit am Markt vorbeigeht.

Dennoch liegt auch hier immer die Gefahr, die Leistung zu kleinteilig auf die speziellen Bedürfnisse einiger weniger Kunden auszurichten. Entsprechend vorsichtig muss man bei der Einbeziehung von Sonderwünschen in das eigene Leistungsangebot sein, insbesondere wenn diese zu ausgefallen sind und die zur Umsetzung notwendigen Ressourcen im Startup nicht vorhanden sind.

Startups sollten unnötige Komplexität vermeiden und sich nicht in Kleinteiligkeit verlieren. Gerade zu Beginn geht es um die Fokussierung auf das Wesentliche. Das gibt in der Regel bereits genug zu tun.

Frühe Internationalisierung – oft ein Fehler

Viele Startups beschäftigen sich mit dem Thema Internationalisierung und entscheiden sich häufig zu früh für die Expansion in weitere Länder. Begründet wird dies mit Floskeln wie First-Time-Mover-Vorteil und Verdrängungswettbewerb.

Doch oft wird bei einer Expansion ins Ausland Folgendes übersehen:

  • Komplexität und Kosten steigen überproportional an
  • Was in einem Markt Erfolg hat, funktioniert in anderen Märkten nur selten auf dieselbe Art und Weise
  • Kundenbedürfnisse und Marktpotenzial unterscheiden sich zum Teil erheblich von Land zu Land
  • Kulturelle, gesellschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen sind z.T. sehr unterschiedlich


All das erhöht unnötig die Komplexität der Unternehmung und lenkt den Fokus weg vom Wesentlichen. Es empfiehlt sich grundsätzlich, erst den Heimatmarkt wirklich zu verstehen und zu durchdringen, bevor Internationalisierung konkret zur Debatte steht.

Gute Vorbereitung vor der Ausbreitung

Internationalisierungen von Geschäftsaktivitäten wollen gut vorbereitet sein. Doch meistens fehlen die internen Ressourcen dazu. Entsprechende Business Pläne, die sich mit dem Thema u.a. in Form einer Analyse der besonderen Marktgegebenheiten, der rechtlichen Rahmenbedingungen und einer Finanzplanung beschäftigen, findet man in der Gründerschublade eher selten. Externe Hilfe kann hierbei eine wertvolle Unterstützung sein und dabei helfen, die Internationalisierung professionell und gut vorbereitet anzugehen.

Hohe Komplexität = hohe Kosten

Hohe Komplexität treibt die Kosten und damit die Burnrate des Startups in die Höhe. Eine höhere Burnrate bedeutet, dass insgesamt weniger Zeit bleibt bis zum Zeitpunkt, an dem das Startup kostendeckend arbeiten können muss. Mehr hierzu in unserer Builderpraxis zum Thema Finanzplanung.

Komplexitätsbewältigung verursacht zusätzlichen Aufwand (z.B. in rechtlicher, administrativer oder prozessbezogener Hinsicht) und folglich einen höheren Ressourcenbedarf. Das bedeutet regelmäßig, dass man mehr Personal einsetzen oder die zusätzliche Arbeit teuer an externe Dienstleister auslagern muss. Gerade in der Anfangsphase des Startups kann man unnötige Komplexität nicht gebrauchen.

Gründertipp

Fokussiert auf das Kerngeschäft! Das junge Unternehmen InStaff aus Berlin hat eindrucksvoll bewiesen, wie eine klare Fokussierung auf die Kernleistung zum Erfolg führt. Das Gründungsmitglied Max Kunz erklärt Buildership im Interview, dass auch er mangelnde Fokussierung auf das Wesentliche für einen der schwerwiegendsten Fehler von jungen Gründern hält.